Diskontkredit

Diskontkredite zur Unternehmensfinanzierung

Diskontkredite zur Unternehmensfinanzierung
(Foto: Franz Pfluegl - fotolia.de)

Beim Diskontkredit kauft ein Finanzinstitut, in der Regel eine Bank, einen Wechsel auf, der noch nicht fällig ist, unter sofortigem Abzug von Zinsen. Zum Begriff Wechsel: Dieser ist ein Wertpapier, der eine abstrakte Zahlungsverpflichtung beinhaltet, das heißt, dass die Wechselschuld unabhängig von der zugrunde liegenden wirtschaftlichen Transaktion betrachtet werden kann. Bei Nicht-Bezahlung bei Fälligkeit kann die Wechselschuld im beschleunigten Urkundenprozess eingeklagt werden.

Praktischer Wert des Diskontkredits

In der Praxis ist es so, dass Lieferanten von ihren Käufern häufig keine Barzahlung verlangen, sondern den Kaufpreis stunden. Die dem Verkäufer, also dem Unternehmen, zustehende Forderung wird als Wechsel verbrieft und somit übertragbar gemacht. Dies hat den Vorteil, dass sich der Verkäufer, das Unternehmen, bei Finanzunternehmen Geld besorgen kann (im Rahmen des Diskontkredits), wenn diese den Wechsel (nach den strikten Vorschriften des Wechselgesetzes) erwerben.

Kaufpreis stunden
Kaufpreis stunden (Foto: Maksym Yemelyanov - fotolia.de)

Der sogenannte Diskontkreditvertrag ist rechtlich der Kauf eines Wechsels, wirtschaftlich betrachtet aber ein Kreditgeschäft. Aufgrund der Wechselstrenge (bei der gerichtlichen Geltendmachung des Wechsels werden nur die ordnungsgemäße Form des Wechsels, nicht aber Mängel aus dem zugrunde liegenden Warengeschäft geprüft) und der Haftung des Bezogenen (dem Käufer beim zugrunde liegenden Warengeschäft) sowie der des Ausstellers ist der Diskontkredit von der Risikoverteilung her ein sicheres Geschäft.

Zudem kann der Diskontkredit von den Banken in formeller Hinsicht einfach durchgeführt werden, er verursacht trotz hoher Sicherheit also wenig Verwaltungsaufwand. Aus diesem Grund und weil er in hohem Maße marktfähig ist, stellt der Diskontkreditvertrag einen kostengünstigen Kredit dar. Außerdem bekommen die Kreditinstitute ihrerseits günstige Kredite von der Bundesbank zur Finanzierung von Diskontkrediten. Dadurch, dass also die einzelnen Banken bundesbankfähige Wechsel weiter veräußern können, bedeutet der Diskontkredit fast kein Risiko für die Finanzierer.

Zum Begriff "bundesbankfähige" Wechsel: Diese Handelswechsel sind Wechsel, die zur Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen ausgestellt wurden.

Diskontkredit aufnehmen
Diskontkredit aufnehmen (Foto: Christos Georghiou - fotolia.de)

Abwicklung des Diskontkredits

Der Gegenwert des Wechsels wird auf dem Konto des Unternehmers, des Einreichers, der ihn veräußert, um die Zinsen vermindert, gutgeschrieben. Die Gutschrift erfolgt jedoch nur unter dem Vorbehalt, dass der Wechsel eingelöst wird. Der Diskontkredit wird nicht vom Einreicher abbezahlt, sondern durch den Bezogenen (siehe obige Erklärung). Meist wird mit einer eigenen Klausel der Kreditrahmen festgelegt.

Die diskontierten Wechsel müssen die Unterschrift von mindestens zwei kreditwürdigen und als zahlungsfähig geltenden Verpflichteten tragen. Verschlechtert sich die Bonität eines der Verpflichteten, kann die Bank den Kredit aus dem Wechsel sofort kündigen.

Abwicklung vom Diskontkredit
Abwicklung vom Diskontkredit (Foto: Yuri Arcurs - fotolia.de)

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